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Waschanlage bereitet das komplette Wasser wieder auf

Das Busunternehmen Reisch hat in eine neue Anlage investiert und spart jetzt viel Trinkwasser ein

Schwäbische Zeitung MENGEN/GÖGE/SCHEER Mittwoch, 10. Mai 2023
MENGEN (sz) – Das Busunternehmen Reisch aus Mengen hat seit Jahresbeginn eine neue Waschanlage in Betrieb, die mit einer der modernsten Abwasserrecyclinganlagen dieser Art für Nutzfahrzeuge in der Region ausgestattet ist. Darüber informiert das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Das für die Buswäsche benötigte Wasser wird so gereinigt, dass es im Anschluss wieder zu diesem Zweck verwendet werden kann.
Laut Geschäftsführer Thorsten Reisch kann auf diese Weise bis zu 98 Prozent Trinkwasser eingespart werden. Wenn Trinkwasser überall auf der Welt knapper wird, müssen auch die Unternehmer in Deutschland ihren Verbrauch überdenken. Diesem Leitmotiv des Trinkwasserschutzes folgend hat sich Omnibus-Reisch zum Ziel gesetzt, bei seiner Bus- Waschanlage die größtmögliche Trinkwassereinsparung zu erreichen. Dieser Fokus auf die Schonung der immer knapper werdenden Ressource gehe dabei deutlich über die gesetzlichen Auflagen für die sogenannte Abwasserbehandlung und Wasseraufbereitung hinaus, heißt es in der Mitteilung. Für das ,,Projekt Reisch“ schlossen sich mehrere Firmen zusammen: Die Ingenieur-Gesellschaft Frommeld als Planer holte sich bewusst die Expertise der aquadetox International GmbH, der Pioniere in der biologischen Abwasserreinigung und im Recycling, an Bord sowie die Firmen Kärcher für die Waschtechnik und Haase für die Beckentechnik. Ab Herbst 2022 ging die Anlage in zwei Schritten in Betrieb. Thorsten Reisch erklärt: „Die Anlage ist für über 5000 Fahrzeugwäschen pro Jahr bei 350 bis 500 Litern pro Fahrzeugwäsche und für drei bis vier Kubikmeter Brauchwasserbedarf pro Stunde ausgelegt. Nach unserem Kenntnisstand hat sie die modernste Abwasserrecyclinganlage dieser Art für Nutzfahrzeuge im Umkreis.“ Es sei der Geschäftsführung wichtig gewesen, das Bestmögliche zu tun, um das Trinkwasser zu schützen. Die Außenansicht der Abwasserrecyclinganlage lässt nicht viele Schlüsse auf die Leistung, die die Biologie und Technik hier bieten, zu. Eher unscheinbar wirken die verschiedenen Elemente der Anlage für Außenstehende. Doch wie funktioniert denn nun der biologische Abwasserreinigungsund Recyclingprozess von Schmutzwasser? Das kontaminierte Waschwasser aus der Waschanlage gelangt nach dem Waschgang zunächst in die erste Stufe der Reinigung, den „Schlammfang“. Hier trennen sich mittels natürlicher Sedimentation die ,,ungelösten“ Schmutzpartikel aus dem Abwasser ab. Nach der groben Vorreinigung fließt das Wasser in die biologische Aufbereitung. Hier findet mittels Sauerstoff durch ein Belüftungssystem sowie „BioCubes“ mit Mikroorganismen eine Tiefenreinigung der gelösten Abwasserinhaltsstoffe statt. Um das biologisch gereinigte Wasser wieder dem Prozesskreislauf zuführen zu können, muss dieses zur Abtrennung von sogenanntem Überschussschlamm noch eine Nachfiltration durchlaufen. Das gereinigte Brauchwasser aus der Nachklärung wird in einer Vorlage gesammelt und für weitere Fahrzeugwäschen bereitgestellt. Außerdem kann mit diesem Wasser der Hochdruckreiniger befüllt werden.